Alphabetisieren in den Anden
18.01.2011 14:03 ( 5502 x gelesen )
Ihren Lehrauftrag nehmen die vier Freiwilligen für die Kinderhilfe Cusco-Peru sehr ernst
Nun sind schon fünf Monate ihres Peruaufenthaltes vergangen. "Die Zeit in unserem Projekt geht wie im Flug vorüber", schreiben die vier freiwilligen jungen Frauen aus dem Weser-Ems-Raum, die für den in GM-Hütte ansässigen Verein Kinderhilfe Cusco-Peru ins Andendorf Quiquijana geflogen sind. Unter anderem dabei: Anne Hübner aus Dröper.
Ob im Frontalunterricht ... Foto: Kinderhilfe Cusco-Peru e.V. |
"Nach kurzer Zeit wurde uns bewusst, dass wir erst die Hausaufgabenhefte kontrollieren müssen, bevor wir unsere Arbeitszettel austeilen", schreiben die vier. Außerdem haben sie einen Ordner angelegt, in dem die Arbeitsblätter auch für ihre Nachfolger abgeheftet werden.
Häufig seinen die Hausaufgaben nicht wirklich sinnvill. Zum Beispiel müssen sogar die älteren Schüler des Collegio, die bis zu 16 Jahre alt sind, einfach nur Texte abschreiben oder Bilder abmalen. "Diese Aufgaben wirken auf uns wie ein bloße Beschäftigungsmaßnahme und fördern nicht das Textverständnis, das eigentlich besonders nötig wäre." Wenn die Kinder dannn einmal die Aufgabe hätten, Fragen zu einem Text zu beantworten, zeige sich, dass der gelesene Text nicht verstanden worden sei.
... oder am Platz mit selbst erstellten Arbeitsblättern, der Unterricht mit den 70 Kindern macht den Freiwilligen viel Spaß. Foto: Kinderhilfe Cusco-Peru e.V. |
Auch der Computerunterricht macht Laune. " Vor allem die Kleinsten freuen sich immer die ganze Woche auf den Mittwoch."
Dann dürfen sie eine Stunde an den Computer. Leider befinden sich in der Albergue nur acht funktionsfähige Computer für 15 Kinder. Hinzu kommt das Problem, dass einige der sehr jungen Kinder noch nicht lesen und schreiben können. So ist es schwer, auf jedes Kind einzugehen. Während die einen also erst einmal mit den Tasten vertraut gemacht werden müssen, sind die anderen schon so weit, dass sie Powerpoint-Präsentationen vorbereiten können. "Unsere Aufgabe besteht darin, weder die einen zu überfordern noch die anderen zu langweilen." Deshalb sei es gut, dass der Unterricht immer zu weit gehalten werde.
Die Situation habe sich schon sehr verbessert, und die Kinder hätten sogar Spaß am Unterricht. "Dies liegt vielleicht auch an unserer morgendlichen Vorbereitung, wodurch wir uns selber sicherer fühlen und uns die Kinder mehr respektieren."
Bericht aus der "Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ)" vom 07. Januar 2011